Funktionsstörungen des Kauorgans (CMD)

 Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist ein Überbegriff für strukturelle, funktionelle und psychische Fehlregulationen der Muskel- oder Gelenkfunktion der Kiefergelenke. Diese Fehlregulationen können schmerzhaft werden. Die Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und Therapie definiert CMD als Sammelbegriff für eine Reihe klinischer Symptome der Kaumuskulatur und des Kiefergelenks sowie die dazugehörenden Strukturen im Mund-,  Kopf-, Nacken-, und Halsbereich. Dabei handelt es sich um Schmerzen der Kaumuskulatur (myofaszialer Schmerz), Verlagerungen der Knorpelscheibe im Kiefergelenk (Diskusverlagerung) und entzündliche Veränderungen des Kiefergelenks.
Studien zeigen, dass immer mehr Menschen an Funktionsstörungen im Kauorgan leiden: Schmerzen im Kopf-und Gesichtsbereich, Hals-und Rückenwirbelsäulenprobleme, ständige Verspannungen und sogar Tinitus können die Folge sein. Die Lebensqualität der Betroffenen kann massiv eingeschränkt werden. Auch Kinder und Jugendliche können betroffen sein.

Achtung: Bitte nehmen Sie Ihre Kinder ernst, wenn sie über Kieferknacken, Knirschen, Kopf-, und Nackenschmerzen und auch Ohrensausen (Tinitus) berichten

Symptome:

 Die Vielzahl von Symptomen kann die Diagnose schwierig machen. Häufig schmerzt die Kiefermuskulatur oder die Kiefergelenke beim Kauen. Andere   häufige Symptomen:
•    Eingeschränkte Kieferöffnung
•    Knacken oder Reiben der Kiefergelenke beim Mundöffnen oder -schließen
•    Ausstrahlende Schmerzen in Mund, Gesicht, Kopf, Nacken, Schulter oder Rücken, Hals-Wirbelsäulen,
     Schulterprobleme, eingeschränkte, Kopfdrehung, Kopfschmerzen

•    unangenehme Ohrenschmerzen bzw. Tinitus
•    Schluckbeschwerden

Ursachen:

Es wird eine multifaktorielle Genese vermutet,da in den meisten Fällen die Ursachen unklar sind. Auslösende und unterhaltende Faktoren umfassen biologische, psychische und soziale Elemente. Folgend sind einige davon aufgelistet:
•    Erbgut
•    Hormone
•    Entwicklungsstörungen der Kiefer
•    Haltungsstörungen
•    Psychische Stress
•    Trauma durch Unfälle
•    Trauma durch Störungen der Bisslage
•    Zähneknirschen
•    Depression
•    Zahnfehlstellung
•    unzureichende Verzahnung durch Fehlende Zähne
•    Verzahnungsstörungen nach prothetischen Versorgung ( z.B. zu hohe Kronen)
•    unsachgemesse Kieferorthopädische Behandlungen

 Funktionsanalyse und Therapie:


Eine intakte Kieferfunktion bzw. deren Wiederherstellung  ist Vorraussetzung für individuelles Wohlbefinden infolge einer balancierten Körperhaltung. Die Bedeutung gesunder, gut funktionierender Kiefergelenke und deren positive Auswirkungen auf einige chronische Erkrankungen und Beschwerden wird häufig unterschätzt.
Mit Hilfe moderner zahnärztlicher Funktionsdiagnostik und -therapie ist es möglich das Kiefergelenk und die komplexen Bewegungsabläufe zu untersuchen bzw. Störungen zu behandeln.
 Die Kräfte und das Wechselspiel von Kiefer, Mundraum und Körper richtig zu lenken, ist die Hauptaufgabe ganzheitlicher Funktionstherapie. Die Therapie der Craniomandibulären Dysfunktion benötigt die enge Zusammenarbeit von Kieferorthopäden, Ärzten, Physiotherapeuten und Orthopäden!

 CMD ist von großer Bedeutung bei:

  • restaurativen Maßnahmen (Zahnaufbauten, Kronen, Brücken)
  • Bewegungseinschränkungen von Kiefer, Hals, Schultern
  • Kiefergelenksknacken oder Reiben
  • Verspannungen oder Schmerzen im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich
  • Rücken- oder Hüftproblemen
  • Zahnschäden (Parodontalerkrankungen, Zahnlockerung, Zahnabrieb)
  • Knirschen und Pressen
  • Kiefer- oder Zahnstellungsanomalien

Bei Intresse auf mehr Informationen können Sie unterschiedliche Homepages besuchen. Dort finden Sie weitere nutzliche Informationen über CMD. Hier nur paar Beispiele:

 http://cmd-dachverband.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Kraniomandibul%C3%A4re_Dysfunktion