Zahnwurzelbehandlung

Optimal ist dass, den natürlichen Zahn möglichst lange zu erhalten. Deshalb sollte auch ein Zahn, der im inneren (Nerv) erkrankt ist, behandelt und erhalten wird. In diesen Fällen kann eine Wurzelbehandlung notwendig sein.

Der häufigste Grund einer Wurzelbehandlung ist ein durch Bakterien entzün­deter Zahnnerv. Das Ziel der Wurzelbehandlung ist es, im Wur­zelkanal den infizierten Nerv und alle Bakterien zu entfernen und den Wurzelkanal soweit aufzube­reiten, dass er mit einem speziellen füllungsmaterial abgedichtet werden kann.

Schwer zugänglich und stark verästelte Wurzelkanäleund fordern be­sonders viel Zeit. Dies ist öfter bei großen Backenzähnen im Ober- und Unterkiefer der Fall. Mit modernen Techniken, Gewissenhaftigkeit und genügend Zeit ist es aber möglich, abgestorbene Zähne zu retten und zu erhalten.

Ein erfolgreich wurzelbehandelter Zahn kann wie andere gesunde Zähne noch lange im Mund verbleiben und ist oft besser als ein ersetzter Zahn!

In vielen Fällen ist der langfristige Schutz des wurzelbehandelten Zahnes vor Frakturen nur mit Überkronung möglich!

 Wurzelbehandlungsschritte:


1. Betäubung: es ist  meist notwendig den betroffenen Zahn zu betäuben um eine schmerzfreie Behandlung zu  garantieren. Das geschieht durch einbringen eines Betäubungsmittels in das umgebende Gewebe mit einer Spritze.

2. Öffnen des Zahnes: um den Nerv zu erreichen, muss von der Kaufläche in den Zahn gebohrt werden.

3. Darstellen der Wurzelkanaleingänge: Dies wird schwer, wenn die Kanäle aus anatomischen Gegebenheiten sich nicht im erwarteten Ort befinden, oder überzählige Wurzelkanäle vorliegen.

4. Wurzellängenmessung: eine erfolgreiche Wurzelbehandlung ist abhängig davon, dass Kanäle möglichst nah an die Wurzelspitze aufbereitet und desinfiziert werden, dass kann nur nach einer exakten Wurzellängenmessung passieren. Die Wurzellänge kann entweder durch  Röntgenmesstechnik oder elektrometrische Längenmessung ermittelt werden. In der modernen Zahnmedizin ist auf eine elektrometrische Längenmessung nicht mehr verzichtbar.

5. Aufbereitung & Desinfektion: Der Wurzelkanal muss mit speziellen Wurzelinstrumenten mechanisch ausreichend erweitert werden, um die Entfernung vom infizierten Nerv und Zahnbein zu ermöglichen. Die Aufbereitung kann per Hand, maschinell, Ultraschall oder Kombination von allen drei Methoden erfolgen. Desinfektion findet durch Spüllösungen statt, die auflösend und bakteriocid wirken.

6. Medikamentöse Einlagen: aus mehreren Gründen kann eine Wurzelbehandlung nicht in einer einzigen Sitzung abgeschlossen werden. Vor allem wenn der Zahn noch schmerzt, feucht ist oder nicht ausreichend aufbereitet werden konnte. Dieser muss mit Medikamenten versorgt werden.

7. Wurzelkanalfüllung: durch die Wurzelfüllung wird der Wurzelkanal mit geeignetem Material dicht und vollständig verschlossen um eine Reinfektion des umgebenden Gewebes zu verhindern.

8. Versiegelung der Kanaleingänge: Nach der Wurzelkanalfüllung müssen die Kanaleingänge des Zahnnerves durch ein wasserfestes Material bakteriendicht abgefüllt und anschließend die Kaufläche des Zahnes mit Kunststofffüllung rekonstruiert bzw.  der Zahn mit einer Krone geschutz werden.


**- Chirurgische Wurzelbehandlung

Trotz aller Sorgfalt der Behandlung führen die beschriebenen Maßnahmen in seltenen Fällen, durch anatomisch bedingte Gegebenheiten, nicht zum gewünschten Erfolg. Dann kann dem betroffenen Zahn nur noch durch die sogenannte Wurzelspitzenresektion eine Chance zum erhalten gegeben werden. Die Wurzelspitzenresektion ist ein chirurgi­scher Eingriff und wird vorgenommen, wenn die Entzündungen an der Wurzelspitze nach der Wurzelfüllung nicht ausheilt oder der Zahn trotz scheinbarer Ausheilung empfindlich bleibt.
Die infizierte Wurzelspitze und ihre entzündliche Umgebung werden unter örtlicher Betäubung in einer kleinen Operation beseitigt und ggf. die verkürzte Wurzel von der Wurzelspitze her verschließen.